Der Pico del Teide ist ein Schichtvulkan. Mit 3715 m Höhe ist er Spaniens höchster Berg und mit 7500 m Höhe, gemessen vom Meeresboden, der drittgrößte Vulkan der Erde. Dabei bildet er den majestätischen Mittelpunkt im Süden von Teneriffa, der größten Kanareninsel. Er erhebt sich aus der gigantischen Caldera des Urvulkans Teno, der Las Cañadas mit 17 Kilometer Durchmesser. Der letzte Ausbruch aus einem Seitenkrater des Teide Massivs, ereignete sich am 18. November 1909 aus einem Seitenkrater, dem Chinyero, 10 km nordwestlich des Gipfels.

Der Teide gilt als erloschen. Aktuelle Messungen ergaben allerdings eine Anhebung des Gebietes um 1cm im Jahr sowie vermehrte Beben unter dem Teide. Erwacht der Vulkan wieder? Fachleute sehen anders als in La Palma 2021 keine erhöhte Gefahr. Die Vorzeichen waren in La Palma mit einer Bodenhebung von mehr als 30 cm deutlich ausgeprägter.

Von allen Seiten beeindruckt der Teide mit seiner schieren Größe und der kegligen Form. Nähert man sich von Norden auf der TF24 finden sich viele interessante Aussichtspunkte auf die Nordflanke und die Aschehänge des hinaufführenden Bergrückens. Während meiner Aufenthalte am Teide war ich dabei stets über den Wolken.

Der Aufstieg zum Gipfel ist reglementiert. Man benötigt eine Genehmigung von der Nationalparkverwaltung in Santa Cruz de Tenerife. Diese kann persönlich oder Online beantragt werden und gilt für 2 Stunden. Für alle Gipfelaspiranten sei erwähnt, ihr befindet euch bereits beim Start an der Bergstation der Seilbahn auf 3555 Metern Höhe bei deutlich dünnerer Luft und nicht nur im Winter bei empfindlicher Kälte. Selbst habe ich mir das geschenkt 😊

Die Cañadas werden gerne auch mit einer Mondlandschaft verglichen. Dies trifft es nicht wirklich. Die Caldera begeistert auch mit einem Meer vielfältiger Flechten niederer Büsche und Pflanzen. Aber ja, der Vergleich ist aufgrund der Größe und Kargheit nicht abwegig. Man könnte tagelang in der kargen Umgebung wandern und immer wieder neue interessante Dinge entdecken.

Teneriffa selbst ist um den Teide herum ziemlich stark besiedelt. Der Verkehr ist bei teils verwirrender Straßenführung, besonders in den Morgen- und Abendstunden in der Nähe der Orte sehr heftig. Man merkt, dass die Insel bereits seit den 80ger Jahren ein Touristenmagnet ist. Die Küsten sind teilweise mit mehrstöckigen Appartementbauten bestückt, um nicht zu sagen verschandelt. Trotzdem gibt es immer wieder auch schöne Küstenabschnitte mit wunderschönen schwarzen Fels- und Sandstränden. Gerade die zerklüfteten Lavaküsten begeistern durch die teils dramatischen Wasserspiele des Atlantiks.

Apropos Atlantik: Allen Badegästen sei ans Herz gelegt die roten Fahnen an den Stränden zu achten. Das Meer besitzt je nach Wetterlage tückische und gefährliche Strömungen.

Im Norden wartet die Insel mit dem absolut sehenswerten Anaga-Gebirge und seinem Lorbeerwald auf. Auch hier benötigst du für manche Wanderungen eine Genehmigung, da die Verwaltung den Zustrom von Touristen in die Gebiete steuern möchte und wohl auch muss. Um das Gebirge näher zu erkunden, fehlte mir leider wie so oft die Zeit. Landschaftlicher Schwerpunkt meiner Reise war ja der Teide. Dennoch hat mich die Fahrt auf der TF12 und TF134 von Tegueste zur Playa di Benijo mit all den vielen Kurven und Kehren, vor Allem aber die immer wieder auftauchenden, großartigen Aussichten begeistert. Für die 33 km benötigte ich dann tatsächlich auch weit über eine Stunde.

Dies bringt mich dann auch zu einer Erkenntnis für meinen nächsten Besuch auf Teneriffa und eine Empfehlung für euch. Man könnte denken, die Insel ist mit einer Länge von 80 Kilometern und einer Breite von 50 Kilometern von einem zentralen Punkt aus gut zu erkunden. Dabei muss man aber die enorm kurvenreiche Straßenführung berücksichtigen, die teilweise trotz kurzen Distanzen nach Luftlinie lange Anfahrten benötigt. Meine Empfehlung daher: Teilt euren Besuch in einen Süd- und einen Nordabschnitt mit jeweils einer eigenen Unterkunft auf.

Hinweise:

Im Norden der Insel spricht kaum jemand Englisch. Aber einen Translator hat ja heute jeder auf seinem Smartphone oder? 😉

Auch meine schlechten Erfahrungen mit der Mietwagenfirma TopCar möchte ich nicht unerwähnt lassen.

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